Thomas Gans bleibt länger Bürgermeister

Die Fusionsverhandlungen sollen 2021 abgeschlossen sein. So lange ist die Bürgermeisterwahl ausgesetzt. Sollte sich vorher abzeichnen, dass die Verhandlungen zum Zusammenschluss der drei Kommunen scheitern, muss sofort eine Wahl angesetzt werden.

In der Debatte hatte Ingo Fiedler erklärt, dass es aus Sicht der SPD nur folgerichtig sei, auf eine Bürgermeisterwahl zu verzichten. Sonst würden die Fusionsverhandlungen ins Stocken geraten. Und Fraktionsvorsitzender Holger Thiesmeyer erinnerte daran, dass noch vor einigen Monaten eine Fusion in unerreichbarer Ferne lag. Weil aber das Land eine finanzielle Unterstützung für die neue zusammengeschlossene Kommune in Aussicht gestellt habe, gebe es einen „neuen Weg“, der sich eröffnet habe. Deshalb sollte man die Amtszeit des Bürgermeisters, wie es rechtlich möglich sei, um zwei Jahre verlängern, um eineen kompetenten Verhandlungsführer zu haben.

Im Laufe der Debatte sagte Thiesmeyer weiter, dass man der Verwaltung einen Bärendienst erweisen würde, wenn man ohne Bürgermeister in die Verhandlungen mit den beiden Nachbarkommunen ginge. Denn die wenigen Mitarbeiter hätten ohnehin schon sehr viel zu tun. Wenn sie die Arbeit des Bürgermeisters zusätzlich stemmen müssten, wisse niemand, wie das gehen solle. Denn die Arbeiten im Zusammenhang mit einer geplanten Fusion seien sehr umfangreich und zeitaufwendig, wie die Fusion der Landkreise Osterode und Göttingen gezeigt habe.

Aus den anderen Fraktionen gab es ähnliche Stimmen. Dass Bürgermeister Thomas Gans für weitere zwei Jahre im Amt bleibe, sei nur vernünftig, erklärte etwa Roland Stahl von der CDU. Nur die Wählergruppe im Rat (WgiR) stellte sich dagegen.

Am Ende stimmte die große Mehrheit gegen die Stimmen der WgiR und des Ratsvorsitzenden Rolf Lange für eine Verlängerung der Amtszeit des Bürgermeisters.

Da CDU und WgiR im Rat eine Gruppe bildeten, beide Fraktionen aber unterschiedlich stimmten, zerbrach die Gruppe. Noch während der Sitzung überreichte Volker Hahn (WgiR) den „Scheidungsbrief“ an Roland Stahl, der diesen an den Ratsvorsitzenden weitergab. Es war Aufgabe des Bürgermeisters, den Zerfall der Ratsgruppe zu verkünden. Die „Ehe“ zwischen CDU und WgiR galt für Beobachter schon längere Zeit als „zerrüttet“, weil die CDU im Sinne der Stadt nicht länger eine totale Blockadehaltung einnehmen wollte.